Feel-Good-Snack „Weihnachtsklassiker rund und eckig“

Was wäre die Weihnachtszeit ohne Plätzchen? Wahrscheinlich nur halb so verlockend. Kennst du jemanden, der sich von jeglichem Weihnachtsgebäck fernhalten kann? Also ich nicht. Zu meinem eigenen Leidwesen. Zum Glück muss man darauf aber bei einer gesunden Ernährung nicht verzichten. Wie das geht? Das zeige ich dir jetzt.

© lilechka75

Zuerst einmal müssen wir definieren, was an den uns bekannten Plätzchen eigentlich ungesund ist. Da kann man kurz und knapp drei Worte in den Raum werfen, die du sicher auch schon mal gehört hast. Gluten, Zucker und Milchprodukte.
Hört sich sicher zuerst heftig an, da die meisten Plätzchen ja eigentlich nur daraus bestehen. Jetzt fragst du dich sicher, warum du darauf verzichten solltest? Dass pflanzliche Ernährung besser ist, habe ich ja bereits in meinem Beitrag über das Weihnachtsmenü berichtet. Das schließt leider auch nicht die Milchprodukte aus, da das ja die Muttermilch der Kühe ist. Heutzutage ist es jedoch absolut kein Problem mehr auf Milchprodukte zu verzichten, im Gegenteil! Noch nie gab es so eine große Auswahl an veganen Lebensmitteln. Da wird man auf alle Fälle fündig und das beste ist, dass es auch mit Ersatzprodukten super funktioniert und super schmeckt. Nicht umsonst wird beim backen sowieso oft mit Margarine gearbeitet.
Nun zu dem uns bekannten Gluten. Viele haben es sicher schon mal gehört, aber nicht verstanden, worum es dabei geht. Es wird schon seit Jahren heiß debattiert, wieviel Wahrheitsgehalt darin steckt, dass Gluten schlecht für unseren Körper ist. Gluten findest du in den üblichen Getreidesorten, wie zum Beispiel Weizen oder Roggen und viele andere. Es handelt sich bei Gluten um eine Art „Kleber“ im Getreide, der dafür sorgt, dass das Gebäck so schön fluffig und knusprig ist. Sicher hast du dich schon mal gefragt, warum alle so ein Wirbel um Gluten machen? Die Menschen haben ja schließlich schon immer Getreide gegessen und früher war es auch nicht schlimm? Das stimmt. Früher gab es aber auch nur das Urgetreide. In diesem Getreide war bei weitem nicht so viel Gluten enthalten, wie in den heutigen Getreidesorten. Woran das liegt? In einer Zeit der Massenproduktion werden immer mehr Getreide genmanipuliert. Dadurch hat sich leider auch der Glutenanteil in den uns bekannten Getreidesorten erhöht und das dramatisch! Dadurch beginnt der Körper zu rebellieren. So leiden immer mehr Menschen unter einer Glutenunverträglichkeit oder sogar Allergie. Häufig sorgt Gluten also für Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, Kopfschmerzen, Benommenheit und Müdigkeit. Oftmals sind die Symptome aber so unspezifisch, dass die Betroffenen eine Reihe von Behandlungen hinter sich haben, bei denen selten etwas gefunden wird. Lediglich eine Allergie kann man anhand des Zwölffingerdarms erkennen. Unverträglichkeiten meist nur durch Bluttests bei einem Heilpraktiker, die man in der Regel selbst zahlen muss. Wenn man darauf verzichten will, erschlägt es erstmal, wenn man durch den Supermarkt geht und auf der Suche nach glutenfreien Lebensmitteln ist. Dabei muss man eigentlich nur ein wenig Zeit investieren und kann ganz leicht glutenfreie Rezepte backen und kochen, ohne einen großen Aufwand zu betreiben. Diese schmecken in der Regel auch viel besser als die Produkte, die man kaufen kann. Dabei ist allerdings wichtig, auf hochwertige Bio Produkte zu achten, die nicht Genmanipuliert sind. In den meisten glutenfreien Produkten (Mehlmix oder schon fertig gebackenes) ist Maismehl/Stärke enthalten. Wusstest du, dass es so gut wie keinen Mais mehr zu kaufen gibt, der NICHT genmanipuliert ist? In der USA sind bereits zwei drittel ALLER verarbeiteten Lebensmittel durch Gentechnik verändert und auch in Europa ist die große Mehrheit durch Genmanipulierte Zusatzstoffe produziert worden. Diese Lebensmittel müssen keine Kennzeichnung tragen! Somit ist es super leicht die Verbraucher in die Irre zu führen.

© lilechka75

Bleibt noch der Zucker übrig. Da habe ich dir schon in ganz vielen Beiträgen von erzählt. Hier ist es auch schwer einen Ersatz zu finden, aber nicht unmöglich. Wichtig ist, dass du dich vorher informierst, welche Ersatzprodukte zu dir passen und dir mehrere Favoriten aussuchst. Denn es ist zwar wesentlich gesünder Zuckerersatzprodukte (auf natürlicher Basis – Haushaltszucker ist chemisch) zu verwenden aber man sollte trotzdem hin und wieder mal wechseln, da man ja generell alles nur in Maßen zu sich nehmen sollte. Aber warum solltest du auf Zucker verzichten? Dafür gibt es auf jeden Fall mehr als nur einen Grund. Wusstest du zum Beispiel, dass Zucker im Gehirn ähnlich wirkt, wie Kokain? Das sorgt dafür, dass man süchtig nach Zucker wird. Ich persönlich empfand den Verzicht auf Nikotin als wesentlich einfacher als der Zuckerentzug. Verrückt oder? Und glaub mir, ich habe wirklich gerne geraucht. Heute kaum vorzustellen aber ich habe sogar Zeiten gehabt, als ich in der Nacht häufig zum rauchen wach geworden bin. Das erklärt unter anderem auch, warum es dir so schwer fällt den Zuckerkonsum zu mäßigen. Es ist deutlich leichter ganz auf Zucker zu verzichten und so sozusagen einen Entzug voranzutreiben. Krebszellen ernähren sich außerdem vom Zucker. Das liegt an der Insulinausschüttung, da es sich hierbei um ein Wachstumshormon handelt. Krebszellen benötigen viel Brennstoff, um zu wachsen und sich zu vermehren, den sie vom Zucker auf jeden Fall bekommen. Außerdem wissen wir ja alle, dass eine erhöhte Ausschüttung von Insulin (was der Zucker bewirkt) die Wahrscheinlichkeit erhöht an Diabetes zu erkranken. Und nicht nur das! Hoher Zuckerkonsum bringt unser natürliches Sättigungssystem durcheinander, sodass wir dauerhaft ein „Hungerhormon“ ausschütten und damit schlussendlich mehr essen, als wir eigentlich müssen. Das führt zu Fettleibigkeit und kann sich zu einem regelrechten Stoffwechselsyndrom entwickeln. Dies geht dann ggf. auch in Diabetes über und verursacht Herz-Kreislaufbeschwerden und kann die Cholesterinwerte erhöhen.
Hinzu kommt, dass Zucker unsere Basis stört. Jetzt fragst du dich bestimmt, welche Basis? Alles steht und fällt mit unserer Darmgesundheit. Das Gleichgewicht der Bakterien in unserem Darm sorgt für ca. 70% unseres Immunsystems. Ist die Darmflora gestört, ist unser Immunsystem gestört. Das schwächt das Immunsystem, beschleunigt die Alterung und verschlechtert unser Hautbild, sowie unsere Grundstimmung. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Autoimmunerkrankungen, die in den letzten Jahren entstanden sind. Auch steht im Raum, ob Zucker möglicherweise schlechte Auswirkungen auf unser Gehirn hat. Immer mehr Hinweise deuten darauf hin, dass Zucker Demenz und Alzheimer fördert und eine gesunde Darmflora auch hier von großer Wichtigkeit ist. Erschreckend oder? All das sind genügend Gründe für eine Vermeidung dieser drei Komponenten. Sicher kannst du dir vorstellen, dass ein Zusammenspiel der drei Bestandteile alles andere als gut für dich ist.

Deswegen hier zwei Weihnachtsklassiker für jeden Anlass. Die gute alte Nussecke und ein Stollenkonfekt. Beide natürlich zuckerfrei, vegan und glutenfrei. Ich hoffe du kannst dir damit die Vorweihnachtszeit ein wenig versüßen <3

© Torsten Dietrich

 

 

 

 

 

 

 

Stollenkonfekt
für ca. 50-60 Stück

Du brauchst:
200gr Rosinen
50gr Orangeat
60gr gehakte Mandeln
35ml Rum
500gr helles glutenfreies Mehl
1-2 TL Zimt
70gr Agavendicksaft
200ml vegane Milch
1 Würfel Hefe
200gr vegane Butter
50gr selbstgemachter Zuckerfreier Marzipan (Rezept füge ich an)
2 TL Flohsamenschalen
Und zum Schluss:
300gr geschmolzene vegane Butter
300gr Puderxucker

So geht’s:

Das Orangeat noch feiner hacken und zusammen mit den Rosinen und den Mandeln über Nacht in Rum einlegen.
Danach die Milch leicht erwärmen und die Hefe darin auflösen (vorher zerbröseln). Alle Zutaten, außer die geschmolzene Butter und der Puderxucker, zusammen mit einem Mixer vermischen und gut durchkneten. Danach auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit der Hand weiterkneten, bis man ihn gut formen kann. Jetzt den Teig teilen und zu zwei Rollen (DM ca. 5-6cm) formen. Jetzt immer etwas weniger als zweifingerbreit ein Stück abschneiden, sodass die Stück etwa die Größe einer Pflaume haben. Länglich formen, nochmal halbieren, auf ein Backblech mit Backpapier legen und ca. 2 Stunden warm ruhen lassen. Danach bei 200°C etwa 15 Minuten abbacken. Jetzt kann die restliche Butter geschmolzen werden und sollte direkt im Anschluss zügig auf dem Konfekt verteilt werden. Mit Puderxucker bestäuben und nach dem Auskühlen in eine luftdichte Dose füllen. Je länger das Konfekt lagert desto besser schmeckt es.

 

© dream79

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuckerfreier Marzipan
für ca. 200 Gramm

Du brauchst:
200gr gemahlene Mandeln
20gr Rosenwasser
1-2 EL Agavendicksaft (Muss man aber nicht)
10 Tropfen Bittermandelaroma (ich habe etwas mehr verwendet, ist aber Geschmackssache)
2-3 EL Wasser

So geht’s:

Einfach alle Zutaten zusammen kneten, bis es eine gleichmäßige Masse ergibt.

 

© hespasoft

 

 

 

 

 

 

 

Nussecken
für ca. 40-50 Stück (1 Blech)

Für den Boden:
300gr glutenfreies Mehl hell (nehme hierfür gerne Kastanienmehl mit hellem Mehl gemischt)
¾ TL Johannisbrotkernmehl
1 TL Flohsamenschalen
1 TL Backpulver
90g Agavendicksaft
Vanilleessenz
4 EL Chiasamen + 6 EL Wasser
150gr weiche vegane Butter

Der Nussbelag:
200gr vegane Butter
100gr Kokosblütenzucker
50f´gr Agavendicksaft
Vanilleessenz
4 EL Wasser
200gr gemahlene Nüsse (Pecan, Macadamia, Cashewkerne und Walnüsse)
200gr gehakte Mandeln

Zusätzlich:
1-Gläser zuckerfreie Aprikosenkonfitüre
zuckerfreie Schokolade zum Glasieren

So gehts:

Für den Boden das Mehl vorerst sieben. Die Butter in kleinen Stücken hinzugeben und zum Schluss alle restlichen Zutaten hinzugeben. Mit Knethaken zu einem glatten Teig kneten und danach auf einer bemehlten Arbeitsfläche nochmal mit der Hand kneteten.
Auf ein eingefettetes oder mit Backpapier belegtes Backblech legen und mit einer kleinen Teigrolle ausrollen, bis er überall gleichmäßig verteilt ist. Jetzt das Blech für ca. 30 Minuten kalt stellen. In der Zeit kann der Nussbelag gemacht werden. Hierzu die Nüsse in der Küchenmaschine hacken und zusammen mit den Mandeln beiseite stellen. Alle weiteren Zutaten zusammen mit der Butter in einen Topf schmelzen, aber nicht kochen! Zum Schluss die Nüsse und Mandeln unterrühren. Heize deinen Backofen schon mal auf 180°C auf. Nachdem dann die Aprikosenmarmelade auf den Boden gestrichen wurde, kannst du die Nussmischung ebenfalls wieder gleichmäßig darauf verteilen. Jetzt Ca. 25-30 Minuten backen und auskühlen lassen. Nach Belieben kann dann noch Schokolade geschmolzen und mit einer Gabel über das Blech verteilt werden, sodass kleine Fäden entstehen. In beliebige Größen schneiden und fertig.